Allergisch auf Insektenstiche?
Bürgervorlesung am 11. Juli informiert darüber, wie eine Desensibilisierung Leben retten kann
Wer im Freibad über die Liegewiese zum Schwimmbecken läuft, sollte unbedingt Schuhe tragen, um nicht von einer Biene oder Wespe in die Fußsohle gestochen zu werden. Denn: Was für die meisten schmerzvoll – wenn auch harmlos – ist, kann für Menschen, die auf Insektenstiche allergisch reagieren, sogar lebensgefährlich werden. Auf welche Symptome zu achten ist und welche Therapiemöglichkeiten es für Betroffene gibt, darauf geht Dr. Nicola Wagner, Oberärztin der Hautklinik (Direktorin: Prof. Dr. Carola Berking) des Universitätsklinikums Erlangen, in ihrer Bürgervorlesung am Montag, 11. Juli 2022, ab 18.15 Uhr ein. Der Eintritt zum Vortrag in den Hörsälen Medizin, Ulmenweg 18 in Erlangen, ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Uni-Klinikum Erlangen gilt bei Veranstaltungen derzeit die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes (OP-Maske) sowie die 2G-Regel. Ausführliche Informationen und die aktuelle Zutrittsregelung sind unter www.uker.de/bvl zu finden.
In Europa lösen die Stiche von vier Insekten potenziell schwere allergische Reaktionen aus: von Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen. „Selbst wenn jemand Stiche wiederholt gut vertragen hat, kann plötzlich eine allergische Reaktion auftreten“, weiß Dr. Wagner. Symptome sind z. B. generalisierter Juckreiz oder Hautrötung, Juckreiz an den Handinnenflächen oder den Fußsohlen, Nesselsucht, Atemnot, Schwellungen fernab der Einstichstelle, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder sogar ein Kreislaufkollaps. „Wer schon einmal eine solche Reaktion hatte, sollte immer ein Notfallset griffbereit haben“, rät Nicola Wagner. Ein solches Notfallsetkönnen sich Menschen mit einer Insektengiftallergie ärztlich verschreiben lassen. Es enthält mehrere Medikamente, die bei einem lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock Blutdruck und Kreislauf stabilisieren.
Doch es gibt eine sehr wirksame Therapie für Insektengiftallergikerinnen und -allergiker: eine Hyposensibilisierung (umgangssprachlich oft Desensibilisierung genannt), also eine spezifische Immuntherapie gegen das Insektengift. „Bevor wir eine solche Hyposensibilisierung durchführen, nehmen wir als Erstes immer eine allergologische Diagnostik vor“, erklärt Dr. Wagner. „Die spezifische Immuntherapie bei Insektengiftallergie hat eine sehr hohe Erfolgsquote und bietet, wenn sie möglich ist, einen guten Schutz für Betroffene.“
Bürgervorlesung online abrufbar
Wie vermeide ich am besten potenziell gefährliche Insektenstiche? Welche Symptome sprechen dafür, dass ich auf Insektengift allergisch reagiere? Wie funktioniert die Hyposensibilisierung und ist sie für mich geeignet? Auf diese und weitere Fragen geht Dr. Nicola Wagner im Rahmen ihrer Bürgervorlesung „Allergisch auf Insektenstiche – Desensibilisierung rettet Leben!“ am Montag, 11. Juli 2022, ein. Die Aufzeichnung der Vorlesung steht allen Interessierten ca. eine Woche nach der Veranstaltung kostenlos zum Abruf und zum Download in der Mediathek unter www.uker.de/bvl zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Dr. Nicola Wagner