Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

DFG-Förderung für Erforschung von Autoimmunerkrankungen und Stammzelltransplantation

DFG-Förderung für Erforschung von Autoimmunerkrankungen und Stammzelltransplantation

Großer Erfolg für das Uniklinikum Erlangen und die FAU

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einen neuen Sonderforschungsbereich, der Autoimmunerkrankungen untersucht und ein Transregio-Projekt mit FAU-Beteiligung hat die DFG eine weitere Förderperiode bewilligt.

Neue Behandlungsmethoden gegen Autoimmunerkrankungen

Im neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1755 „Cellular and Systems Control of Autoimmune Disease“ (CASCAID) wollen Forschende des Uniklinikums Erlangen Strategien zur nachhaltigen, medikamentenfreien Remission bei Autoimmunerkrankungen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen entwickeln. Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa stellen eine erhebliche klinische Herausforderung dar, weil sie sich durch wiederkehrende Entzündungsschübe auszeichnen. Diese Schübe führen zu Gewebeschädigung und Organfunktionsverlust. Ziel des SFB ist es, diese Prozesse besser zu verstehen und nachhaltige Therapien zu entwickeln. Sprecher des SFB 1755 ist Prof. Dr. Georg Schett von der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie des Uniklinikums Erlangen.

Aktuelle Behandlungsansätze kontrollieren die Entzündung, führen jedoch nicht zum dauerhaften Stopp der Erkrankung. Diese therapeutischen Einschränkungen deuten auf fehlgesteuerte Immunzellnetzwerke im Gewebe hin. CASCAID zielt darauf ab, diese Netzwerke zu identifizieren und zu charakterisieren. Der Sonderforschungsbereich wird eine Brücke zwischen translationaler präklinischer und klinischer Forschung bilden, indem es molekular charakterisierte große Patientenkohorten, menschliche Gewebeproben und modernste Verfahren zur Gewebeprofilierung nutzt. Durch bereits in klinischen Studien geprüfte Therapieansätze, wie den Einsatz von CD19-CAR-T-Zellen bei Autoimmunerkrankungen, erhoffen sich die Forschenden, die zellulären und systemischen Mechanismen in Geweben besser zu verstehen und neue Wege zu einer anhaltenden medikamentenfreien Remission aufzuzeigen.

Dritte Förderungsperiode für Verbesserung der Stammzelltransplantation

Die DFG hat eine dritte Förderperiode des SFB/Transregio 221 (TRR) 221 „Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“ bewilligt. Der TRR ist ein Forschungsverbund der Universität Regensburg (Sprecherhochschule), der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der FAU und der dortigen Universitätskliniken. Standortsprecher für Erlangen ist Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie.

Der Transfer von Blutstammzellen eines gesunden Spenders ist eine Heilungsmöglichkeit, wenn eine Leukämieerkrankung trotz Chemotherapie nicht zurückgeht. Dieser sogenannte GvL-Effekt (graft-versus-leukemia effect) ist allerdings nicht bei allen Patienten ausreichend stark, um einen Rückfall der Leukämie-Erkrankung zu verhindern und kann in speziellen Fällen sogar gesundes Körpergewebe angreifen (graft-versus-host disease). Ziel des SFB/Transregio ist es daher, die immunologischen Mechanismen der Transplantation von Blutstammzellen besser zu verstehen, um dieses Therapieverfahren noch sicherer und effektiver zu machen. In der dritten Förderperiode wollen die Forschenden die bereits entwickelten Strategien für die klinische Testung vorbereiten.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. med. Georg Schett
Direktor: Medizinische Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie
georg.schett(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Andreas Mackensen
Direktor: Medizinische Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie
andreas.mackensen(at)uk-erlangen.de