Moulagen (französisch mouler = abformen) sind detailgetreue, dreidimensionale, lebensecht aussehende Wachsmodelle erkrankter Körperregionen.
Zur Herstellung wurde unmittelbar am Patienten ein Gipsabdruck gefertigt, der dann mit einem Wachs-Harz-Gemisch ausgegossen und nach Erhärten originalgetreu farblich bemalt wurde.
Ihre Blütezeit hatten die Moulagen zwischen 1880 und 1940, wo sie ihre größte Verbreitung in der Dermatologie fanden. Sie dienten vor allem als Studien- und Lehrmittel; oft wurde aber auch ihre abschreckende Darstellung genutzt, um der Bevölkerung die Folgen von damals sehr häufigen Geschlechtskrankheiten zu zeigen.
Durch die Möglichkeiten der Fotografie während und nach dem zweiten Weltkrieg gerieten die Moulagen jedoch mehr und mehr in Vergessenheit. Trotzdem stellen sie bis heute einzigartige Kunstwerke dar.
Johanna Emmerling (2013):
"Die Geschichte der Moulagensammlung der Hautklinik Erlangen"
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg